Abschluss Modellphase MeKidS.best: Neues Handbuch Medizinischer Kinderschutz
Neues Handbuch zum Projekt MeKidS.best
Die Modellphase des Projekts „MeKidS.best – Medizinischer Kinderschutz im Ruhrgebiet“ ist zu Ende gegangen. Das Modellprojekt wurde insbesondere mit Blick auf die Kooperation mit der Kinder- und Jugendhilfe von den beiden NRW-Landesjugendämtern fachlich begleitet und beraten. Zentrale Projektergebnisse sind jetzt in einem „Handbuch für die Impementierung von medizinischem Kinderschutz in Gesundheitseinrichtungen“ veröffentlicht worden.
Seit 2019 haben neun Kinder- und Jugendkliniken und umliegende Praxen niedergelassener Kinderärzt:innen eine sogenannte neue Versorgungsform konzipiert, in der der medizinischer Kinderschutz standardisiert aufgebaut, erprobt und evaluiert wurde. Die Praxen und Kliniken sollen auf diese Weise ihren Beitrag zur Erkennung von Kindeswohlgefährdung, zur Gefährdungseinschätzung sowie zur Planung und Durchführung von Hilfemaßnahmen erbringen (können). Konzepte für eine dauerhafte Finanzierung wurden parallel entwickelt, um das Projekt nachhaltig auf Dauer auszurichten.
Das Projekt war von Beginn an sektoren- und systemübergreifend angelegt, so dass auf die Vernetzung mit den örtlichen Jugendämtern ein besonderes Augenmerk gerichtet wurde. Vielerorts konnten entsprechende Kooperationen aufgebaut bzw. weiterentwickelt werden.
Zum Abschluss der Modellphase sind zentrale Ergebnisse und Erfahrungen im „Handbuch für die Implementierung von medizinischem Kinderschutz in Gesundheitseinrichtungen“ veröffentlicht worden. Das Handbuch bietet Einblick in Auftrag, Hintergründe und Rahmenbedingungen des medizinischen Kinderschutzes, zeigt Wege der Implementierung der notwendigen Voraussetzungen und Standards in Gesundheitseinrichtungen auf und liefert mit Handlungsleitfäden, Vorlagen und Checklisten konkrete Unterstützung für die medizinische Praxis. Mit Hinweisen zur notwendigen fallbezogenen und fallunabhängigen Kooperation wird auch auf die erforderliche Netzwerkarbeit und die Kooperation mit den Jugendämtern eingegangen.
Das Handbuch steht kostenlos zum Download zur Verfügung unter https://medecon.ruhr/mekids-handbuch/ und kann insbesondere auch wichtige Grundlagen liefern für Kooperationsabsprachen mit dem Gesundheitswesen – z. B. im Rahmen der Netzwerke Kinderschutz - zum gemeinsamen Vorgehen bei Hinweisen auf Gefährdungssituationen.
Weiterführende Informationen zum Projekt finden sich unter https://mekids-best.de/.
Die Ergebnisse des Modellprojekts und der wissenschaftlichen Begleitung wurden auf einer Abschlusstagung am 30. August in Essen präsentiert und diskutiert. Weiterführende Informationen und der Livestream der Abschlusstagung ist unter https://mekids-best.de/rueckblick-2023/ abrufbar.