Häusliche Gewalt: Schwerpunktheft von DAS JUGENDAMT zum Schutzauftrag der Jugendämter und zum Reformbedarf
Reformbedarf und Praxiswissen: Kinder und Jugendliche als Mitbetroffene
Die Doppelausgabe von DAS JUGENDAMT (JAmt), Heft 7-8/2025 widmet sich umfassend dem Thema "Gewalt in Paarbeziehungen" und der Bedeutung der Kinder- und Jugendhilfe für den Schutz der Betroffenen. Sowohl die Auswirkungen häuslicher Gewalt auf die mitbetroffenen Kinder und der Auftrag und die Handlungsmöglichkeiten der Jugendämter wie auch Anforderungen an kindgerechte Sorge- und Umgangsregelungen, die den Gewaltschutz ausreichend berücksichtigen, und erforderliche Reformen im Familienrecht werden betrachtet.
Die hohe Anzahl von Betroffenen erfordert eine (noch) stärkere Sensibilisierung und Qualifizierung in den Jugendämtern und Familiengerichten, (noch) bessere Zusammenarbeit zwischen den Akteur:innen und auch eine gesetzliche Weiterentwicklung. Im Heft finden sich Beiträge zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und rechtlichen Voraussetzungen sowie Hinweise zu guter Praxis aus unterschiedlichen Perspektiven (Jugendamt, Familiengericht, Anwaltschaft, Wissenschaft).
Die NRW-Landesjugendämter haben 2023 Empfehlungen zu „Kinder und Jugendliche als Mitbetroffene von Gewalt in Paarbeziehungen“ vorgelegt, die gemeinsam mit Vertretungen aus 13 Jugendämtern entwickelt wurden. In einem Beitrag „Wie Jugendämter ihren Schutzauftrag wahrnehmen können“, fasst Dr. Monika Weber, Fachberaterin im LWL-Landesjugendamt, die zentralen fachlichen Grundlagen und Inhalte zusammen.
Spätestens seit Inkrafttreten der Istanbul-Konvention zum 1.12.2018 und der Veröffentlichung des ersten GREVIO-Berichts im Oktober 2022 werden notwendige gesetzliche Änderungen im Straf-, Gewaltschutz- und im Familienrecht mit Blick auf häusliche (Partnerschafts-)Gewalt intensiv diskutiert. Katharina Lohse, Fachliche Leiterin des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und Familienrecht (DIJuF), stellt in ihrem Beitrag überblicksartig die Reformansätze vor, die in Bezug auf das Sorge-, Umgangs- und Verfahrensrecht aktuell diskutiert werden.
Ebenso wie der Beitrag von Monika Weber steht auch dieser online kostenfrei zur Verfügung.
- Beitrag Dr. Monika Weber (Weber JAmt 2025, 343 - mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und Familienrecht e. V. (DIJuF), Heidelberg
- Inhaltsverzeichnis des Schwerpunkthefts 7-8/2025 „Häusliche Gewalt“
- Beitrag von Katharina Lohse (JAmt 2025, 376) und weitere Beiträge zum Thema Häusliche Gewalt in Sorge- und Umgangsregelungen
- Nähere Informationen zur Zeitschrift DAS JUGENDAMT und Bezugsmöglichkeiten:
- Empfehlungen der NRW-Landesjugendämter: „Kinder und Jugendliche als Mitbetroffene von Gewalt in Paarbeziehungen“ (2023)