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Familienzentren NRW

Seit 2007 wird das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ an Kindertageseinrichtungen verliehen. Ziel des Landesprogramms ist es, Familien im Alltag und der Erziehung zu unterstützen und ebenso frühkindliche Bildung durch unterschiedlichste Angebote zu stärken.

Angebote innerhalb der Familienzentren sollen niederschwellig, stadtteilorientiert und angepasst an die Bedarfe der Familien entwickelt werden. Den wachsenden Herausforderungen bei der Alltagsbewältigung von Familien soll durch Präventionsangeboten begegnet werden, die zu mehr Bildungs- und Chancengleichheit führen.

Gütesiegel Familienzentren (Foto: Andrey Popov - stock.adobe.com)

Allgemeine Infos

Gütesiegel-Kriterien

Die Anforderungen zur Erreichung des Gütesiegels gliedern sich in Leistungs- und Strukturkriterien. Während die Leistungskriterien die Angebotsinhalte des Familienzentrums beschreiben, werden mit den Strukturkriterien bestimmte Voraussetzungen für die Umsetzung des Angebotes benannt.

Familienzentren im Verbund

Ein Familienzentrum kann auch aus einem Verbund bestehen. Ein Verbund soll in der Regel höchstens fünf Einrichtungen umfassen, die in einem Umkreis von maximal 3 Kilometern liegen, um eine gute Erreichbarkeit der Familien zu gewährleisten. Vereinzelte Ausnahmen für ländliche Bereiche sind jedoch möglich.

Angebote von Familienzentren

Viele Familienzentren haben sich mit ihren Netzwerkpartnern auf den Weg gemacht und verschiedenste Unterstützungs- und Beratungsangebote umgesetzt. Familien können z.B. Erziehungs- bzw. Familienberatung in Anspruch nehmen oder an Elterncafés, Elternveranstaltungen zu pädagogischen Themen oder Erziehungs-Kompetenzkursen teilnehmen sowie an musisch-kreativen Angeboten oder Bewegungs- und Ernährungsangeboten.

Multiprofessionelle Kooperationen

Die Netzwerke der Familienzentren zeichnen sich durch eine multiprofessionelle Zusammensetzung aus, die bedeutsame Potentiale für die präventive Arbeit mit Familien bietet. Zu den Partnern können z.B. Familienbildungsstätten, Erziehungs- und Familienberatungsstellen, Kindertagespflege, Gesundheitsbehörden, Kinderärzt:innen, (Familien-)Hebammen, Grundschulen, Jobcenter oder kommunale Ämter gehören.

Entstehung neuer Familienzentren

Die örtlichen Jugendämter wählen die zukünftigen Familienzentren aus. Die jährliche Verteilung neuer Familienzentren auf die Jugendämter erfolgt nach einem festgelegten Index. Dieser orientiert sich an der Zahl der KiTa-Kinder und der jeweiligen sozialen Situation in den Jugendamtsbezirken. Dabei werden sowohl soziale als auch demographische Bedarfslagen berücksichtigt.

Neue Familienzentren können dann ihre Leistungen und Strukturen innerhalb eines Jahres aufbauen, um den Kriterien des Gütesiegels "Familienzentrum NRW" zu entsprechen. In diesem Zeitraum muss sich das Familienzentrum auch zertifizieren lassen. Nach erfolgreicher Zertifizierung erhält die Einrichtung das Gütesiegel "Familienzentrum NRW" für vier Jahre. Mit einem vereinfachten Verfahren kann nach Ablauf der vier Jahre eine Re-Zertifizierung erfolgen. Die KiBiz-Reform hat zu einer stärkeren Förderung der Familienzentren geführt.

Unterstützung

Familienzentren oder Kindertageseinrichtungen, die sich auf den Weg zur (Re-)Zertifizierung machen, können auf die Unterstützung der Landesjugendämter des LWL und LVR, des Instituts für soziale Arbeit (ISA), der Pädquis-Stiftung und des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW bauen. Die beteiligten Kooperationspartner sind für unterschiedliche Bereiche und Aufgaben zuständig, stehen aber in engem Kontakt und regelmäßigem Austausch miteinander.

Bewilligungsrelevante Einzelfragen, grundsätzliche Fördervoraussetzungen und pädagogische Themen werden von den Landesjugendämtern von LWL und LVR beantwortet. Das Institut für soziale Arbeit (ISA) bietet Fortbildungen und Projektberatung an. Pädquis unterstützt bei allen Fragen zur Zertifizierung. Auf der Internetseite "Familienzentrum NRW" erhalten Sie allgemeine Informationen zum Landesprogramm.

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